Manchmal werden Spiele ja schon bei der Spielvorbereitung bzw. beim Packen der Tasche entschieden.
Diesmal waren wir vorher lange auf der Suche nach dem 11. Mann oder sogar einem 12. oder 13. und dem Torwart ist kurz vorm Treffpunkt aufgefallen, dass er weder Sporttasche noch Torwarthandschuhe zuhause hatte.
So saß er später mit der Netto-Frische-Tasche und neuen hochwertige Realmarkt- Handschuhe in der Kabine.
Bei den Alten Herren sollte man auch annehmen können, dass alle in der Lage sind die Witterungsbedingungen richtig einzuschätzen.
Bei den Temperaturen (0 – 4 Grad) würde man jedem Kind zumindest Handschuhe einpacken – Bei uns hatte keiner welche dabei…
Dafür gab es nach dem Spiel ein paar blaue Hände. Sehr bedenklich in einem Alter, in dem jeder Schnupfen den Tod bedeuten könnte.
Badeschlappen bei gemeinschaftlichen Duschen sind auch grundsätzlich überschätzt, schließlich sind die Hygienebedingungen in Amateurkabine i.d.R. vorbildlich…
Ein weiteres Phänomen der Altherren ist mir vor dem Spiel bewusst geworden:
„Junge“ Altherren-Spieler versuchen vor dem Spiel u.a. mit Blasenpflastern, Ölen, ja sogar Warmmachen eine gewisse Agilität herzustellen.
Die „alten“ Alten hingegen versuchen maximal noch durch auffällige Farben bei den Fußballschuhen agil auszusehen.
Nun zum Spiel:
Die erste Halbzeit war relativ ausgeglichen, was nicht „gut“ bedeutet. Chancen gab es auf beiden Seiten genug.
Nur die Habinghorster nutzten davon welche mit einem Doppelschlag in der 25. Und 26. Minuten zur 2:0 Halbzeitführung.
Zur zweiten Halbzeit stellten beide Teams wohl Ihre Taktik um und spielten jeweils im 4-1-5 - System – Also eigentliche ohne Mittelfeld…
Damit kamen wir zuerst besser zurecht und erzielten durch Manuel Krückels und Reimund Bednarek den 2:2 Ausgleich.
15 Minuten vor Schluss mussten wir unseren „Neuzugang“ Carsten Huppert vom Platz nehmen, da er sich ein wenig übernommen hatte und seine Gesichtsfarbe komplett abblätterte.
Durch die fehlende Ergänzung auf der Bank wurde das Spiel mit 10 Spielern weiter geführt.
Nach weiterem „Hin und Her“ fiel kurz vor Schluss der 5:3 Siegtreffer für die Sportfreunde aus Habinghorst.
Das Spiel wurde dann nicht vom Schiedsrichter, sondern von unserem entnervten Torwart beendet, er ging einfach vom Platz und hinterließ kurz fragende Gesichter…
Als Stammtorwart der Altherren und der 2. Mannschaft, Towarttrainer und Ersatzkeeper der 1. Mannschaft, Mitglied des Vorstands sowie Kassierer der Altherren (Früher nannte man sowas „Arsch vom Dienst“) fühlt man sich manchmal alleine gelassen und dann kann auch schon mal bei einem banalen Altherrenspiel kurz die Sicherung durchbrennen….
In der Kabine war nach dem ersten Schluck aber wieder alles in Ordnung
Schöne Randnotiz:
Unser Betreuer und „Hooligan“ Wolfgang „Holti“ Holtmeier war nach seinem Herzinfarkt als Zuschauer mit dabei.
Hielt sich aber laut ärztlicher Anordnung merklich und vernünftigerweise zurück.